Auf Besuch in der Ziegelei des Herrn Moše

Auf Besuch in der Ziegelei des Herrn Moše

Während dem Erkunden der derzeitigen Position auf der Landkarte war mir bewusst, dass ich mehrmals stehen bleiben sollte um Kontakte zu knüpfen, ansonsten wird Serbien noch zu schnell vorbei… Ich habe mich selber erinnert, dass ich auf die eine oder andere Gelegenheit achtsam sein sollte und mich nicht mit Kilometer belasten soll, denn ich habe mir schon selber bewiesen, dass ich sehr langsam auch 100 km täglich machen kann.

Und so habe ich das ausgenutzt, wann ich eine kleinere Produktionshalle mit einem grossen Hof, voll mit rotem Ziegel sichtete. Ich bin stehen geblieben und habe ein Foto gemacht und nach einem kurzen Überdenken in den Hof eingebogen. Ich habe mich entschieden, dass ich die Produktion besichtigen will. “Mehr als nein, werden sie mir nicht sagen“, habe ich mir gesagt und mich auf den Weg in Richtung der Arbeiter, welche im Schatten geruht haben, gemacht.

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Wann ich mich dem Gebäude genähert habe, haben drei Hunde auf mich gebellt und auf deren Ketten gerieben. Kein angenehmes Gefühl. Der Eigentümer hat durch das Fenster geschaut und mich gefragt was ich wünsche. Der Herr Moša – Momčilo war ein wenig erstaunt, dass mich seine Produktion interessiert, war aber so freundlich, dass er mir alles gezeigt hatte.

Er ist auf seinen Ofen sehr stolz. Am Tag machen die ungefähr 30.000 Ziegel, wovon einer ca. 3 kg wiegt. Zuerst trocknen diese in gelegten Reihen natürlich auf der Sonne und dann warten diese bedeckt auf das Backen. Im Ofen werden diese ca. 3 Stunden gebacken, welcher die ganze Zeit mit arbeitenden und nichtarbeitenden Kammern aktiv ist. Auf der einen Seite nämlich werden die frischen Ziegel aufgelegt, während die andere Seite in der Zwischenzeit aktiv ist.

Auf der Autobahn nach Mazedonien

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Einige Kilometer vor dem Grenzübergang zu Mazedonien war ich gezwungen auf die Autobahn zu fahren, weil man woanders die Grenze nicht überqueren kann. Am Grenzübergang hat mich niemand gefragt was ich auf der Autobahn suche, die haben sogar vorhergesehen, dass ich das gesamte Serbien mit dem Fahrrad auf der Autobahn überquert habe. Auch auf die Frage wie fortfahren, haben die mir gesagt, dass es am Besten ist, dass ich auf der Standspur fahre… Und diese möglichst bis zur griechischen Grenze auf der Autobahn schlage. Ich werde so, gemäss der Grenzpolizei “am schnellsten in Griechenland“.

Schildkröten auf der Strasse und heisse Suppe auf dem Tisch

Die erste bemerkbare Veränderung in Mazedonien waren die Felder, welche mit ungefähr einen halben Meter hohen blättrigen Pflanzen lebendig grüner Farbe bewachsen waren. Was könnte das sein? Wann ich die gleichen Blätter gebunden auf einer Schnur und unter einem Dach aufgehängt sah, leuchtete es mir auf, dass es wahrscheinlich Tabak ist. Und wann man eine Schildkröte anstatt einem Igel die Strasse überqueren sieht, ist es dir schnell klar, dass du dich in wärmeren Gebieten befindest.

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Und wann die Sonne brennt ist die Mittagspause noch so willkommen. Besonders, wenn man eine angemessene Ecke im Schatten findet und nach Möglichkeit auch eine Trinkwasserquelle. Die Sonne hat mit grösster Stärke gebrannt, wann ich am Weg einen kleinen Park auf dem Hof, dessen Eigentümer ein Steinmetzer war, erblickte.

Der Herr, welchen ich auf dem Hof getroffen habe, hat mir erlaubt, dass ich mich im Schatten ausruhen darf. Ich bin zurück zu meinem Rad gegangen, dieses in den Schatten gestellt und nach Nahrung gesucht, welche passen würde. Wann ich mit dem Brot und ein paar Kleinigkeiten an den Tisch zurückkehrte, wartete schon auf mich ein Liter kaltes Mineralwasser und ein frisches Glas. Es war nirgendwo jemand zu sehen.

Weil ich etwas vergessen habe, bin ich nochmals zum Rad gegangen und wann ich zurückkehrte, wartete auf mich schon ein Teller heisse Gemüsesuppe, frische Paprika und zwei Mentholbonbons. Es war wieder nirgendwo jemand zu sehen. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass das für mich vorbereitet war, konnte ich es trotzdem nicht glauben und suchte jemanden, der mir das bestätigt. Aber im Büro und am Hof war niemand.

Mit Genuss habe ich die servierte Nahrung gegessen und mir eine kurze Rast gegönnt. Es geht um eines der unvergessenen Geschehnisse. Kleine Perlen, welche ich auf den Faden dieser Reise aneinanderreihe.

Letzte Erfrischung vor dem griechischen Schock

Den dreizehnten Tag auf der Reise, badete ich zum ersten Mal in meinem Leben im Dojransko See. Es war eine angenehme Erfrischung, obwohl das Wasser unglaublich warm war. Wahrscheinlich gibt es deswegen so viele Algen, für die man sagt, dass diese gesund sind.

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Längere Zeit habe ich mich im Wasser eingeweicht und zugelassen, dass die Fische sich mir so weit näherten, dass ich deren Berührung spürte. Ich erinnere mich nicht, dass mir das schon mal passieren würde. Ich habe richtig gespürt, wie mich diese kitzeln. Es war ein einmaliges Erlebnis und Abschluss durch die Länder Ex-Jugoslawiens.

Während dem Abstieg auf die Ebene des Ägäischen Meeres habe ich einen richtigen griechischen Schock erlebt. Anstatt der Kühlung des Windes bei hoher Geschwindigkeit, schiesste in mein Gesicht heisse Luft, als ob jemand in mich eine Pistole für heisses Entfernen von Farbe fixieren würde. Manche Momente konnte ich nicht einmal richtig einatmen, so heisse Luftmassen kamen mir entgegen. In nur paar hundert Meter, befand ich mich in der griechischen Sauna.

griechenland

Den zweiten griechischen Schock habe ich während des ersten Einkaufs erlebt. In den Orten, durch welche ich geradelt bin, dominieren kleine Geschäfte, nichts andere wie jene in Serbien und Mazedonien. Aber wann ich in meine Hände die Thunfischkonserve nahm und auf den Preis blickte, konnte ich meinen Augen nicht glauben.

Nun, am vierzehnten Tag ist es mir gelungen im Ägäischen Meer zu schwimmen. Ich bin in das Städtchen Methoni angekommen und habe überrascht festgestellt, dass es überhaupt keine Touristen gab. Alle Restaurants an der Küste waren leer und eigentlich nirgendwo ein Strand…

Gastfreundliche Griechen

Am Abend habe ich mir am Pier mein Abendessen vorbereitet. Ich habe mir gerade in der Pfanne drei Eier gebraten, wann zu mir ein Mann mit drei Eiern in den Händen kam. Etwas hat er gesagt, aber ich habe ihn natürlich gar nicht verstanden. Er gibt die Eier vor mich, aber ich schüttlete den Kopf, denn ich habe diese schon in der Pfanne. Zu meiner Überraschung schlägt er die Eier eine nach der anderen. Ich aber in Furcht, dass ich noch eifriger eilte zu erklären, dass ich diese nicht brauche. Zerbrochene noch weniger!

Worauf ich feststelle, dass er mir nur zeigen will, dass diese hart gekocht sind und dass ich diese nicht sofort essen muss. Natürlich habe ich nun wieder vergessen auf Griechisch das Wort Danke zu sagen und ich bedankte mich deswegen auf Englisch, er aber geht zurück an den Strand zu seiner Gesellschaft.

Nach dem Abendessen habe ich über mein Telefon mein Wissen in Griechisch aufgefrischt und habe mich auf den Weg Richtung ihnen gemacht. Es hat mir keine Ruhe gegeben, dass ich mich nicht angemessen bedanken würde. Mit einem kochenden Ei essend, trat ich zu Mihajlis, seiner Frau Sofija sowie seinem Freund Sajkis und seiner Frau Elene. Ich habe sie begrüsst und mich auf Griechisch bedankt. Zum Austausch habe ich noch drei hartgekochte Eier und eine Einladung zum Picknick bekommen. Unter keinen Umständen wollten die mich gehen lassen.

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Ich habe versucht abzulehnen, denn ich habe gerade vier Eier gegessen und ein halbes Fladen Brot. Aber es ging nicht. Sie luden mich zu Salat mit heimischen Tomaten, Gurken und Käse ein. Der Salat war ausgezeichnet! Die Kommunikation katastrofal 😉 Mein Wissen von Griechisch hat weniger Worte umfasst, als Finger auf meiner Hand. Jetzt aber stellen Sie sich vor, wie wir uns auf Griechisch bis in die späten Abendstunden unterhalten haben.

Wann es Dunkel wurde, wollte ich Ihnen als Dank einen slowenischen Tee kochen, auf Zuhause gemachtem Kocher. Wegen des starken Windes, ging es mir zuerst nicht so gut, aber es hat mir einer „bis zu den Zähnen“ ausgestatteter Sajkis, geholfen welcher auch für die Beleuchtung und die Musik gesorgt hat. So haben wir, nur zwei Meter weg von Ägäischen Meer, unter klarem Sternenhimmel, zusammen griechische Musik gehört und slowenischen Bergtee getrunken.

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