Auch auf den Peloponnes wartete auf mich ein hügeliges Terrain. Noch Glück, dass überall Feigen wuchsen und ich eine Ausrede für die Pause hatte 😉 Dazwischen geriet ich in eine so unhandliche Gegend, dass auch der Asphalt aufhörte. Ich traf einen Buben auf einem Motorrad, der mich überzeugen wollte dass ich umdrehen soll. Aber wir konnten uns auf keine Weise verständigen. Aber am nächsten Bauernhof habe ich herausgefunden, dass ich einen Fluss überqueren muss. Dass ich das nicht alleine kann und dass ich durch das Wasser waten müsste.
Es träumte mir gar nicht wie tief das Wasser sein würde und ob es mir gelingen würde den Fluss zu überqueren. Aber ich wollte nicht aufgeben. Bis ich mich nicht selber überzeuge, dass es nicht geht, hatte ich nicht die Absicht umzudrehen und auf den gleichen Weg zurück zu kehren. Ich vorne mit dem Dreirad und die Einheimischen hinten auf dem Traktor, haben wir uns einer nach dem anderen in Richtung dieses Hindernisses begeben. Ich wartete nur, dass ich sehe wie dieser Fluss aussieht.
Ich fing an zu lachen, wann ich einen jedoch breiten aber seichten Bach erblickte. Ich beschleunigte und habe mich auf dem Dreirad über diesen Bach begeben. Ich schaffte es beinahe. Zufuss musste ich mein Dreirad noch einen Meter oder zwei drücken und schon war ich auf der anderen Seite. Die Einheimischen beobachteten mich stumm von deren Traktor auf der anderen Seite.
Wann man das gesetzte Ziel erreicht
Damit ich nicht in eine Stadt voller Touristen kommen würde, habe ich mich entschieden dass ich übernachte bevor ich das Tal erreiche. In der Früh hörte ich den grössten Chor von Hähnen, denn ich je gehört habe. Das krähen kam von allen Seiten. Richtig unwahrscheinlicher Toneffekt!
Bis zur Archaia Olympia folgte ein Abstieg in bevor ich blinzelte war ich in einem nicht etwas besonderen Städtchen. Sehr schon fand ich im Städtchen die Statue einer Frau mit Flügeln vor dem Stadthaus, welche – wie ich mich schon in Peoloponnes angewöhnt habe – überall rundherum mit leeren Plastikflaschen verschmutzt war. Auf dem Boden fand ich 5 € liegen mit welchen ich mir Bananen, Lebkuchen und einen Liter Obstsaft kaufte. Die Stadt fing langsam an zu erwachen und im Geschäft mit Souvenirs suchte ich nach dem Magnet für den Kühlschrank und machte mich langsam auf den Weg Richtung Küste.
Ich habe also mein Ziel erreicht. Es ging zu schnell vorbei … Nun war es Zeit, dass ich nach Patras zurückkehrte von wo mich die Fähre nach Koper fahren wird.
Im Dörfchen Skourohori war ich Teil einer letzten Bewirtung. Am Hauptplatz entlang der Terrasse des Restaurants habe ich mir aus dem Schmuckbrunnen Wasser eingeschenkt. Wann ich mir meinen Kanister und meine beiden Flaschen gefüllt habe, rufte mich aus dem Restaurant Herr Panos, als ob ich mich beisetzen sollte. Leider hat niemand bei Tisch Englisch gesprochen. Sie debattierten über die Krise in Griechenland und wie vielerorts sonst spürte ich den Namen Merkel auf. Etwas ist gewiss: Die Frau Merkel hat in Griechenland definitiv nichts zu suchen 😉
Auf einem der Teller erblickte ich zwei gebratene Sardellen. Herr Panos bat mir Kaffee an aber ich lehnte ab, dass ich diesen nicht trinke und dass ich lieber Wasser aus dem Kanister trinken möchte. Sie fragten mich über die Situation in Slowenien und wie mir Griechenland so gefiel. Könnten Sie sich das Gespräch ohne Sprachwissen vorstellen? 😉 Daraufhin hat mir Herr Panos die zwei Fische angeboten, welche auf dem Teller übrig geblieben sind. Obwohl es meine Aufmerksamkeit anzog, habe ich trotzdem abgeschlagen, als ob dass deren Mittagessen sei. Aber offensichtlich hat er schon seines gegessen und mit Freude ass ich die übrig gebliebenen Sardellen. Ziemlich schnell danach bringt der Kellner frisch gebratene Sardellen, eine Plastikflasche Wasser und etwas frisches Brot. Ohne das ich es bemerken würde, haben diese mir frische Sardellen und Wasser bestellt. Einem vollkommenen Fremden mit welchem sie kaum ein Wort gesprochen haben… Sie waren ausgezeichnet!
Die letzte Nacht in Griechenland schlief ich am Friedhof. Meine erste solche Übernachtung in meinem Leben. Zwischen der kleinen Kirche und der Leichenhalle machte ich es mir auf der Sitzbank bequem und in der Früh weckte mich wieder ein Chor von Hähnen. Ausnahmsweise begab ich mich ohne Frühstück weiter Richtung Patri. Auf dem Weg umgaben mich ausgezeichnete Feigen, welche ich auskosten wollte bevor ich nach Hause zurückkehrte.
Auf der Fähre machte ich es mir zusammen mit dem Dreirad in der Stiegenaula bequem und las die meiste Zeit. Ich hatte Zeit die Leute zu beobachten und bemerkte wie manch einer den Aufzug so rief, dass er alle beiden Knöpfe drückte. Also den Knopf für rauf und runter. Warum bloss? Unter einem der Passagiere habe ich selber zu mir gesagt, dass er sicher nach oben will. So wie manch einer vorher, hat er beide Knöpfe gedrückt und ist natürlich in den Aufzug gestiegen welcher auf dem Weg runter war. Ich wartete nur, dass er wiederum in meiner Etage auftaucht. Es dauerte nicht lange und Voila! Weil er vorher beide Knöpfe gedrückt hat und jener oben noch aktiv war, ist er auch auf dem Weg nach oben in der gleichen Etage stehen geblieben 🙂
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