Lebensfreude ist lebenswichtig.
Deshalb sollte sie für alle da sein.
Mit dem TRIX können junge Menschen trotz Handicap selbstständig Mobilität entwickeln. Und haben Riesenspaß dabei.
Wer ein beliebiges klassisches Reha-Dreirad daneben stellt, weiß sofort, warum das TRIX flexibler ist und mehr Spaß macht: Das fängt mit der knalligen Farbe des kräftigen Hauptrahmens an und hört bei den peppigen Speichenabdeckungen noch lange nicht auf. Achtung: Die Optik ist natürlich nur das Lockmittel.
Wer einmal erlebt, wie intuitiv es zu bedienen, wie schön es zu fahren ist, der versteht auch, warum es die Krankenkassen mit eigener Hilfsmittelnummer in das Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen haben. Diese Nummer bedeutet: keine zeitraubende Bürokratie beim Antrag.
Die Entscheidung dürfte der GKV, der zentralen Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland, nicht schwer gefallen sein: Wesentlich höhere Kippsicherheit als gängige Reha-Dreiräder, enorme Wendigkeit, hohe aktive Sicherheit durch Scheibenbremsen an den Hinterrädern, leichtgängige Bedienung. Im Handumdrehen ergonomisch genau anpassbar an Körpergrößen zwischen 1,25 und 1,95 Meter. Von wegen ausgetrixt!
Das Glück hat Räder
Es gibt Momente, da spüren wir, was Leben eigentlich bedeutet. Was gemeint ist, wenn wir »Glück« sagen. Solche Momente sind einzigartig und wirken lange nach. Wir haben sie bei einer Ausfahrt der Fahrrad-AG der Kaywaldschule, einer Schule für Menschen mit Behinderung, erlebt.
Freitagvormittag in Lauffen am Neckar. Schon von Weitem hört man sie lachen und johlen. »Vollgas« ruft einer immer wieder, ein anderer singt lauthals beim Um-die-Kurven-Preschen. Eine wilde Horde von zehn Radlern zwischen neun und 19 Jahren ist auf dem Weg, die Welt zu erobern. Und das muss verdammt viel Spaß machen, wie wir beim Treffen vor Ort selbst erleben konnten.
Die »wilde Horde« kommt direkt aus der Kaywaldschule für geistig und körperlich Behinderte in Lauffen am Neckar. Die hat sich unter anderem das Motto auf die Fahne geschrieben: »So viel Selbstständigkeit und eigenverantwortliches Handeln wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig.«
Die Fahrrad-AG, die Thomas Rienth und Thomas Wörner vor Jahren ins Leben gerufen haben und in der die Kids auf ihrer Tour so viel Spaß haben, erreicht genau das: Die behinderten Schüler können sich aus eigener Kraft bewegen, dabei aber auch Hilfe erhalten, wo sie notwendig ist. »Zum Beispiel als Mitfahrer auf dem PINO«, so Rienth, der selbst schon von klein auf »Immer-Radfahrer« ist. »Nach der ersten Ausgabe der Fahrrad-AG wollten alle rein in die Gruppe!« Der 19-jährige Normann auf dem Liegesitz des Tandems jauchzt wie zur Bestätigung unablässig so laut, dass man am liebsten »jappadappaduu« mitschreien möchte.
Was das Radfahren mit den Schülern macht, wenn man es wie Thomas Rienth und Thomas Wörner einfach richtig anpackt, ist unglaublich. Trotz allem Welteroberertum der kleinen Draufgänger wird absolut verkehrssicher gefahren auf der Freitagstour, die im Laufe des Schuljahres immer länger wird.
Selbst die anderen Lehrer und manchmal gar die Eltern hatten das den Kindern nicht zugetraut. Aber: »Das funktioniert! Die Schüler erleben, wie schön es sein kann, selbstbestimmt zu handeln. Sie entscheiden, ob sie nach links oder rechts lenken und wie schnell sie fahren«, erklärt Thomas Rienth. »Sie erleben ja ansonsten immer Fremdbestimmung durch Eltern, Lehrer und soziales Umfeld. Dabei entstehen gleichzeitig Verantwortungsbewusstsein und das Gefühl für die Gruppe.«
Das fängt ganz klein an – mit etwas Verkehrserziehung und ersten Übungen auf dem Sportplatz. »Gefahren wird Sommer wie Winter!«, so Thomas Rienth stolz. Wer einmal erlebt hat, wie Kinder, die zum Teil nicht verständlich sprechen können, ein Fahrrad beherrschen – wie der kleine Nico sein TRIX –, für den kommt das Wort Begeisterung eine ganz neue Bedeutung.
Die Arbeit mit dem Fahrrad kann bei diesen Schülern aber noch mehr verändern: »Als ich das Tandem PINO für unsere AG testete, bin ich einmal morgens mit Nico als Beifahrer zur Schule gefahren«, erzählt der gelernte Zimmermann. »Wir fuhren frühmorgens durch ein wunderbares Meer aus gelbem Raps; Nico, der kaum spricht sondern lieber zur Spielkonsole greift, meinte plötzlich: ›Wow, da!‹ Die Kombi von Natur und Bewegung, das intensive Erleben, da werden die Sinne noch einmal ganz anders angesprochen – und das wirkt sich so positiv aus!« Thomas Rienth ist immer noch überwältigt, wenn er von dieser Erfahrung spricht.
Das TRIX ist eines der zwei HASE BIKES-Räder im Fuhrpark der Schule – und bei den AGlern besonders beliebt; die Kids lieben es, weil es stark aussieht und enormen Fahrspaß bringt. Außerdem ist es das einzige Rad, mit dem alle fahren können. Mittlerweile trixen zwei Schüler auch privat und bringen ihre Trikes zur Tour mit: Die Eltern haben ihnen das TRIX gekauft, nachdem sie gesehen haben, wie viel Spaß ihre Kinder damit hatten – und welchen Einfluss das selbstständige Fahrradfahren auf die Entwicklung haben kann. Zum Beispiel auch auf die von Daniel, der Trisomie 21 hat und der aus lauter Spaß beim Fahren ständig seine Eindrücke mitteilt.
»Wirklich klar ist uns an diesem Tag geworden, was es heißt: glücklich leben zu können« erzählt Kirsten Hase später. »Wie viel Fahrräder dazu beitragen können – und auch, wie schön es ist, solche Räder zu bauen, die Menschen glücklicher machen!«
Unklar ist hingegen an diesem heißen Maitag in Süddeutschland, wer mehr begeistert ist: Die Lehrer von ihren Schülern, die Schüler von ihrem Erlebnis oder das Fototeam von der Praxis, in der die HASE BIKES so viel bewirken können.
Unglaublichen Spaß machte es jedenfalls allen. Ganz besonders Menschen wie Kevin, der sehr in seiner eigenen Welt lebt und ständig abwesend zu sein scheint – aber auf seinem TRIX völlig Herr der Lage ist und mit dem rechten Hinterrad so genau zielen kann, dass er keine Wasserpfütze auslässt. Wow!
___
Kostenlose Probefahrt möglich in die nähe von Maribor bei TO BI d.o.o. oder irgendwo in Österreich an organisierte Testfahrten (selbstständig oder an kleinere Veranstaltungen).
Falls Sie ein Vertreter irgendwelcher Organisation, Vereines, Verbandes oder Anstalt sind und Sie sich eine Präsentation der Liegeräder auf Ihrem Standort und/oder Veranstaltung wünschen, besteht die Möglichkeit eine solche Präsentation zu vereinbaren. Mit großer Freude werde ich Ihnen einen Besuch abstatten und etwas Abwechslung in Ihr Tag/Veranstaltung mit einer einmaligen Erfahrung bringen. Die Liegetrikes sind letztendlich ein Spielzeug für Erwachsene.
Galerie
Neueste Beiträge
- 18. Inoffizielles steirisches Liegeradfahrertreffen
- Stainz radelt
- Coronavirus und Fahrradreisen
- Treffen bei der Europäischen Mobilitätswoche 2018
- Mit dem Fahhrad unterwegs
Rubriken
- Artikel (1)
- im Test (4)
- Informationsartikel (9)
- mit Gesundheitsprobleme (14)
- Nachrichten (67)
- nicht kategorisierte (3)
- Veranstaltungen (28)
- Weltreise Geschichten (23)
You must be logged in to post a comment.